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Author: Hachenberger

Sportfest begeistert Spieler und Zuschauer

Das Wetter meinte es gut mit unserem traditionellen Sportfest, dass alle Klassen der Schule einbindet. Beim Beachhandball-Turnier der 9.Klassen und Beachvolleyball-Turnier der 10.Klassen gab es neben den sportlichen Leistungen Sonne satt. Die 5. und 6.Klassen spielten den Sieg im Völkerball, die 7.Klassen im Fußball und die 8.Klassen im Basketball aus. Zudem gab es erstmalig auf der Tartan-Bahn das Angebot der VSG Leichtathletik per Lichtschranke einen 30m Sprint auswerten zu lassen.

Austragungsort war erneut das EMKA-Sportzentrum. Durch die vielfältigen Hallen- und Platzangebote ist es möglich, dass alle Klassen am gleichen Tag ihr Turnier austragen. Zwischendurch konnte man anderen Klassen und Jahrgängen zuschauen, sich auf der Tribüne am Sportler-Buffet durch Spenden der Eltern (Vielen Dank!) stärken und den ein oder anderen Spielzug noch einmal Revue passieren lassen.

Einen großen Anteil am Erfolg tragen auch die Sporthelferinnen/-helfer und SuS der EF, die die Turniere als Schiedsrichter geleitet oder die Mannschaften als Betreuer begleitet haben. Zudem wurden durch SuS der Schule auch die Sanitäter gestellt.

Insgesamt blicken wir auf einen großartigen Tag zurück, der erneut die Schulgemeinschaft und den Zusammenhalt stärkt.

Eindhoven-Veldhoven-Maastricht

Montag früh ging es in Wuppertal los: 13 Schülerinnen und Schüler der 10.Jahrgangsstufe machten sich mit den Lehrerinnen Birthe Flucht und Susanne Herzog auf den Weg zur NEG Partnerschule in den Niederlanden.

Nach einigen Zugausfällen und Verspätungen auf deutscher Seite, klappte der Zugverkehr hinter der deutschen Grenze problemlos. Dies war nicht der einzige Unterschied, der uns in drei Tagen auffallen sollte.

Am 1.Tag wurde die Gruppe von den niederländischen Deutschlehrerinnen Anna Engel und Els Schouten durch Eindhoven geführt. Wir sahen das frühere Philips Fabrikgelände, das heute sehr hippe und moderne Strijp S, genau wie das Stadion des PSV Eindhoven und die Innenstadt Eindhovens. Zum Abschluss des Tages gab es einen Kinofilm in englischer Sprache.

Am 2.Tag besuchten wir unsere Partnerschule, das Sondervick College in Veldhoven. Wir nahmen teil am Deutsch- und Englischunterricht und konnten uns im Austausch mit Lehrern und Schülern einen Eindruck von den Unterschieden in unseren beiden Bildungssystemen machen.

Am Nachmittag ging es in die Universitätsstadt Maastricht. Dort gab es am Mittwoch die Möglichkeit Informationen über das Studium an der Maastricht University aus erster Hand zu erfahren. Alexander Kloke, ehemaliger NEG Schüler, zeigte der Gruppe die Stadt und die Universitätsgebäude und erläuterte wie und was man als deutscher Abiturient  in Maastricht studieren kann und warum das auch für zukünftige Abiturienten des NEG eine tolle Option ist.

Insgesamt gab es ein volles Programm in drei Tagen mit zwei unterschiedlichen Städten und vielen interessanten Informationen zum Schul- und Bildungssystem in den Niederlanden.

Wir hoffen, dass es auch nächstes Jahr wieder heißt:

Velbert goes Veldhoven! Tot Ziens

Das Sondervick College

Eignerbach-Lauf 2024

Am 1. September hat der Eignerbach-Lauf stattgefunden. Insgesamt 9 Schülerinnen und Schüler unserer Schule haben an unterschiedlichen Laufstrecken daran teilgenommen.

Beim 1,5 Kilometerlauf sind gleich sechs Schülerinnen und Schüler gestartet. Mia Gruner und Amelie Noth sind erste und zweite und Charlotte Kieseler sechste ihrer Altersklasse geworden. Letizia Gökcel und Fiona Reich sind jeweils dritte und zweite ihrer Altersklassen geworden. Benjamin Weck ist in seiner Altersklasse zweiter geworden.

Die 5 Kilometerstrecke haben Franziska Weck und Emil Lange bewältigt. Franziska ist dabei zweite und Emil erster in den Altersklassen geworden. 

Rafael Kieseler ist die große Runde von 10 Kilometern gelaufen. Auch er ist erster in seiner Altersklasse geworden.

Ganz herzliche Gratulation an alle Teilnehmer für starke sportliche Leistungen!

Der Eignerbach-Lauf ist eine sehr schöne Laufveranstaltung, bei der zum dritten Mal Schülerinnen und Schüler vom NEG gestartet sind. Dieses Mal auch mit den schönen neuen Trikots, die vom Förderverein der Schule angeschafft wurden.

 

Neue Kooperation mit Leben gefüllt

Anfang des Schuljahres fuhren 20 motivierte Schülerinnen und Schüler des WP II-Kurses Architektur/Design zu ihrem ersten Workshop in das red-dot-design-Museum auf der Essener Zeche Zollverein. Nach einer Einführung in das Thema Design ( form follows function bzw form follows emotion) anhand von Produkten der Firmen Apple und Thule, folgten praktische Übungen zum Design-Zeichnen und zur Wahrnehmung von Oberflächen.

Auf die Mittagspause bei strahlender Sonne auf der Wiese vor dem Museum, wurde das Design-Zeichnen noch einmal intensiv anhand eines einzelnen Objekts geübt.

Wir freuen uns schon auf den zweiten Workshop im Februar 2025.

Der Hintergrund: Seit dem Juni 2024 hat das Nikolaus-Ehlen-Gymnasium mit dem reddot design museum einen neuen Kooperationspartner. Die zukünftigen WPII-Kurse Architektur/Design der zehnten  Klassen werden im Rahmen dieser Kooperation an zwei eintägigen, speziell für sie entwickelten, Workshops teilnehmen. Neben Führungen und dem aktiven Erkunden der Ausstellung (es ist ein „Hands-on- Museum“), setzen sich die Schülerinnen und Schüler auch praktisch mit Design auseinander. Wir hoffen, ihnen damit eine interessante Möglichkeit anbieten zu können,  sich in einer weltweit bekannten Designsammlung mit gutem Design zu beschäftigen.

Wir sind eine „MINT-freundlichen Schule“!

Das Nikolaus-Ehlen-Gymnasium wurde nun feierlich mit dem renommierten MINT-Siegel „MINT-freundlichen Schule“ ausgezeichnet. Diese Ehrung würdigt die herausragenden Leistungen unserer Schule im Bereich der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) und wird vom MINT Zukunft e.V. verliehen. Das Siegel „MINT-freundlichen Schulen“ steht unter der Schirmherrschaft der Kultusministerkonferenz.

Herr Enßlen und Herr Hykes bei der Preisverleihung im Heinz Nixdorf MuseumsForum in Paderborn

Das MINT-Siegel ist nicht nur eine Anerkennung unserer bisherigen Arbeit, sondern stellt für uns auch einen Ansporn dar, weiterhin innovative und spannende Projekte im MINT-Bereich zu entwickeln.

Wir sind stolz auf diese Auszeichnung und danken allen Beteiligten für ihr Engagement und ihre Unterstützung. Gemeinsam werden wir weiterhin daran arbeiten, unseren Schülern eine erstklassige MINT-Bildung zu bieten.

Herzlichen Glückwunsch an die gesamte Schulgemeinschaft!

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Die WAZ vom 12.9.24:

Foto: WAZ

Was kann alles schief laufen im Netz?

Die ersten Pflegschaftssitzungen der Klasse 6 begannen in diesem Schuljahr mit einem besonderen Input: Frau Kleppe von der Kriminalprävention der Polizei im Kreis Mettmann begrüßte die Eltern mit einem Vortrag zum Thema „Cybercrime – Gefahren und Straften in der digitalen Welt“. 

Neben konkreten Erläuterungen, was alles strafbar sein kann, ging es vor allem um die Prävention: Das Wissen über die Gefahren und der vertrauensvolle Austausch zwischen Eltern und Kindern kann vielem vorbeugen. 

Neben diesem besonderen Elternabend und der umfangreichen Einbindung der Medienkompetenzen in den einzelnen schulinternen Lernplänen sind am NEG darüber hinaus die Medienscouts aktiv. Bei diesem Projekt klären Schülerinnen und Schüler, die besonders ausgebildet wurden, ihre Mitschüler in verschiedenen Aktionen im Rahmen des Schuljahres über die Stolperfallen im Netz auf.

Erfolgreich unterwegs beim Rotary-Lauf

Beim 5km Rotary-Benefizlauf im Herminghauspark waren viele Schülerinnen und Schüler unserer Schule erfolgreich.

Mayleen Schindler (9b) siegte nicht nur überlegen in ihrer Altersklasse U16w, sondern gewann auch die gesamte Frauenwertung. Lina Lange (7d) siegte in der U14w. Lena Hansen (Q2) siegte in der U18w und war gesamt 4. bei den Frauen.

Leonard Lukrafka (Q2) verpasste mit Rang 11 knapp die Top10 in der Gesamtwertung und wurde Zweiter in der U18m. Emil Lange (7d) sicherte sich gegen deutlich ältere Konkurrenz den 16. Gesamtrang und den Tagessieg in der U14m. Phil Caspers (10c) siegte ebenfalls in seiner Altersklasse (U16m). Goran Rako (EF) wurde Dritter in der U18m.

Unser Sportlehrer und Oberstufenkoordinator Herr Zörner nahm auch am Lauf teil und konnte neben dem Altersklassensieg den dritten Gesamtrang erreichen.

Besonders schön ist zudem, dass auch viele Ehemalige an dem Rotary-Benefizlauf teilgenommen haben.

Herzlich Willkommen am NEG

Am ersten Schultag konnten wir als Schulgemeinschaft unsere Fünftklässler und ihre Eltern bei strahlend blauem Himmel auf dem Schulhof begrüßen. Bei der Einschulungs-feier wurden die neuen Schülerinnen und Schüler schwungvoll durch Frieda, Fabiana und Herrn Hykes musikalisch empfangen. Drei SchülerInnen aus der Klasse 6a hießen die neuen Fünfer ebenfalls herzlich willkommen, indem sie von ihrem eigenen Schulbeginn am NEG sowie ihren Erfahrungen im letzten Schuljahr berichteten. Darüber hinaus nahmen auch Frau Reinhold-Kunze, die Erprobungsstufenkoordinatorin, die neuen Klassenleitungen sowie die Vertrauensschüler aus den 10. Klassen die Schülerinnen und Schüler in Empfang und begleiteten sie durch den ersten aufregenden Schultag! Schön, dass ihr da seid und guten Start ins erste Schuljahr am NEG!

Frankreich-Austausch

Vor eineinhalb Jahren hatte ich von meiner damaligen Französischlehrerin Frau Caton zum ersten Mal vom sogenannten Brigitte Sauzay Programm gehört, dass Schüleraustausche mit Frankreich organisiert. Ich war schon immer sehr sprachbegeistert und neugierig als auch wissbegierig, jedoch erschienen mir 6 Monate, 3 in Frankreich bei einer Gastfamilie und 3 in Deutschland, zu lange und ich war noch nicht bereit mich dieser Herausforderung zu stellen. Im nächsten halben Jahr wurde ich mir jedoch immer mehr über meine Zukunftswünsche bewusst, auch durch Berufserfahrung in der Stadtverwaltung die meine Selbstständigkeit weiter festigten. Gleichzeitig wuchs meine Leidenschaft zu der französischen Sprache und mir wurde klar, dass sie mir einen weiteren Teil der Welt öffnet, sowohl kulturell als auch politisch und sozial. Das alles bewegte mich vor einem Jahr dann doch dazu auf der Seite eine Anzeige über mich aufzugeben, mich nach Austauschpartnern umzusehen und weiter zu informieren und beraten zu lassen. Dabei war mir besonders wichtig, dass die Reise mit dem Auto zu schaffen ist um die Freiheit zu haben mehrere Gepäckstücke mitzunehmen und doch noch etwas näher an meiner Heimat zu bleiben. Als ich dann Amelie kennenlernte, die genauso wie ich neue Erfahrungen machen und sich selbst als Mensch weiterentwickeln wollte, war spätestens nach dem ersten Treffen in Belgien klar, dass sowohl wir als auch unsere Eltern zuversichtlich waren, wir könnten in die Hände der anderen Familie gegeben werden. Und das war der Beginn einer neuen Verbindung „franco-allemand“!

Im Januar dieses Jahres, reiste meine Austauschschülerin dann an und die ersten Wochen nutzten wir dazu uns kennenzulernen und die Region zu erkunden: das erste Frühstück bei Büsch, die Velberter Innenstadt samt ZOB und Treppendöner, das interaktive Museum Phänomania auf dem Gelände der Zeche Zollverein, den LUMAGICA Lichtpark in Hattingen, das Museum Folkwang in Essen, die Eislaufhalle in Ratingen, das Neanderthal Museum in Mettmann und die Schwebebahn sowie den Zoo in Wuppertal. Anfang des Jahres schneite es ja sogar, in einer Menge die Amelie gar nicht kannte und wir verbrachten demnach viel Zeit draußen mit Schlittenfahren und Schneeballschlachten (selbstverständlich rein gefiltert, ohne Steine, die uns verletzen könnten;). Natürlich war die Kommunikation anfangs noch sehr brüchig und es war ungewohnt sich mit einer neuen Person den Alltag zu teilen, aber diese Aufregung lenkte wenigstens vom Heimweh ab, genauso wie die Vorbereitung auf das DELF Sprachzertifikat A2 im Februar, dass wir mit französischer Unterstützung alle bestanden. In den darauffolgenden Monaten machte auch Amelie immer weitere Fortschritte in der Sprache, lernte die Klasse besser kennen und beteiligte sich nach einem freundlichen Empfang seitens der Lehrkräfte eifrig am Unterrichtsgeschehen. Das Daltonsystem war sehr hilfreich, um entscheiden zu können, inwiefern sie die geplanten Aufgaben mitbearbeitet oder den Schulstoff ihrer Heimatschule nachholt, um nicht zu viel zu verpassen und schließlich konnten wir sogar an der Auszeichnung dieses Konzepts an das NEG teilhaben. Außerdem entdeckten wir unsere gemeinsame Liebe für die Natur und das Essen, wobei mit Vertrauen alles angenommen wurde was wir auf den Tisch stellten-besonders die in Frankreich berüchtigte deutsche Currywurst. 2 weitere Ausflüge gingen dann nach Hamburg und Köln und zu guter Letzt erlebten wir die Motto-woche und Abi-feier des Abschlussjahrgangs mit.

Ende März nahm die Zeit in Deutschland ihr Ende und es wurde getauscht-Abschied und Wiedervereinigung zugleich. Ich war aufgeregt und gespannt, jedoch auch froh bereits eine gute Freundin, fast eine Schwester, an meiner Seite zu haben, um mich nicht ganz alleine in der neuen Umgebung und Familie zu fühlen. Durch den Sprachwechsel hatte unsere Kommunikation fast wieder von 0 angefangen, was mich jedoch nicht daran hinderte mich wie in einem zweitem zuhause zu fühlen, mit all der Freundlichkeit und Gastfreundschaft: der Bruder zog temporär ins Ankleidezimmer damit ich in derselben Etage wie die anderen Mädchen bin, ich wurde täglich gefragt ob ich irgendetwas was brauche (Mamas halt), konnte auch immer auf die Einkaufsliste schreiben oder mit einkaufen gehen und mir wurde alles mit Geduld und Ruhe erklärt bis ich es verstand. Nach nur einem Tag zuhause stand der erste Schultag an und trotz Vorbereitung auf jegliche Abkürzungen und verschluckte Buchstaben verstand ich zunächst nichts, außer „Salut“ und „ca va“. Doch auch die Schüler und Lehrer waren außerordentlich offen und begannen häufig Gespräche mit mir, weshalb ich schnell Fortschritte im Verstehen machte und das Sprechen immer weniger dem einheitlichen Schulfranzösisch glich. Hinzu kam die Länge des Schultages bis zu 9 Stunden, also 8-17:30 Uhr, was mir definitiv zu schaffen machte und ich mich trotz aller Bemühungen nicht nur einmal mitten in der Stunde, die übrigens 55 Minuten lang dauert, im Halbschlaf wiederfand. Außer in der Doppelstunde Geschichte, wessen Lehrerin auf Grund ihrer Diktate unter dem Namen Eminem bekannt ist, versuchte ich wenigstens das Unterrichtsprinzip der Fächer zu verstehen. Zuerst einmal besteht noch G8 und man fängt ein Jahr früher an, weshalb Amelie gerade sozusagen schon im ersten Vorbereitungsjahr auf das Abitur ist. Deshalb nimmt man neben den Pflichtfächern an gewählten Kursen teil, in ihrem Fall Geschichte, Ekonomie/Soziologie und englische Literatur sowie 1-2 weitere Sprachen, darunter Deutsch, Spanisch, Niederländisch, Griechisch und Latein. Außerdem gibt es auch „lycees“ die sich eher auf die Praxis konzentrieren, hier im Norden wäre das zum Beispiel die Landwirtschaft, bei welchem Bildungsgang man neben der Theorie auch auf einem Bauernhof arbeitet. Besonders viel Freude machte es mir das griechische Alphabet zu lernen, ein englisches Musikquiz im Rahmen des Themas „generation gap“ zu erstellen, auf Englisch über alte Opernhäuser zu reden und mich natürlich in Deutsch vorzustellen und etwas über unsere Traditionen zu erzählen, doch mich als Muttersprachler auch damit zu beschäftigen wann wir welchen Artikel in seinem jeweiligen Kasus verwenden. In manchen Fächern und auch während Tests, die täglich geschrieben wurden, nutzte ich die Zeit dennoch eher um die Unterrichtsinhalte aus Deutschland zu sichten, mein künstlerisches Talent auf den Arbeitsblättern zu erweitern und zu lesen. Nach der Schule spazierte ich oft, da die flache Anbaulandschaft des eher dörflichen Norden Frankreichs, in dem man die einzelnen Städte anhand von Kirchturmspitzen erkennt, mit ihrem Weitblick viel Platz für Inspiration und Entspannung schuf. Für diese Lage und ein Haus mit großem Garten nehmen viele Einwohner einen langen Weg zur Schule und Arbeit auf sich. Um aber auch davon profitieren zu können und nach dem langen Tag nicht nur Hausaufgaben und Haushalt, Essen um 20 Uhr und danach den Fernseher zu sehen, gibt es auch den Mittwoch mit 4-5 Stunden Schule, viele Freistunden und Ferien, bei uns zum Beispiel fast die Hälfte der Wochen in denen ich hier war und bald 2 Monate Sommerferien. Während dieser freien Zeit lernte ich auf Geburtstagen und anderen Feiern Amelies Großfamilie kennen und in direktem Zusammenhang die französische Küche. Der größte Unterschied ist wohl die Aufteilung der Gänge und das „apero“ um den Appetit anzuregen, mit Getränken wie Saft, Wein oder Kräuter-Sirup und Chips, Wurstspezialitäten, Erdnüssen, eingelegten Pilzen, Oliven und Käse. Darauf folgt je nach Anlass die Vorspeise, der Hauptgang, danach verschiedene Sorten Käse mit Brot und Butter und das Dessert, was nach jeder Mahlzeit gegessen wird, zuhause oft Jogurt oder Früchte. Während ich dem vorurteilbehafteten französischen Baguette zuhause nicht sehr häufig begegnete, war es belegt mit Käse und Schinken als Fast-Food jedoch üblicher, genauso wie Pommes in riesigen Mengen und viele Kartoffelspeisen, mit welchen unter anderem Pizzas belegt werden. Als Abwechslung zu diesen herzhaften Speisen isst man das Frühstück und „gouter“ um 17 Uhr eher süß, z.B. Schokoladenaufstrich- oder Marmeladenbrot, Müsli, Milch, Fruchtmus oder Kekse.

Darüber hinaus lernte ich auch weitere Kultur kennen, wie die „bisous“ auf die Wange bei der Begrüßung, die typischen Wahrzeichen der Region „Flandres“ wie die Windräder, römischen Straßen, treppenförmigen Fassaden an der Seite von Häusern und der Löwe auf der Flagge sowie die Feierlichkeiten der Riesen, also 3-4 Meter große Figuren, die sich mit Musik und Tanz durch die Straßen bewegen. Besucht haben wir einige Nachbarstädte von Saint-Silvestre wie Cassel, Hazebrouck, Dunkerque(Dünkirchen) und auch etwas weiter gelegene wie Paris und einige in der Normandie. Bei den Zugreisen entdeckte ich dann noch die respektvolle Geste sich auf der Rolltreppe alle auf eine Seite zu stellen falls jemand eilig vorbei muss. Eine deutsche Bekanntschaft durfte ich auch machen, da meine Gastfamilie Verbindungen zu einer anderen Familie hatte, wessen Austauschpartnerin für einige Tage zu Besuch war. Zum Ende hin waren mir einige Freunde von Amelie wirklich ans Herz gewachsen, nicht zuletzt aufgrund meiner eindeutig verbesserten Kommunikationsfähigkeiten, auch was den nordischen Akzent angeht. Da die Intensität des Unterrichtes nach der Notenvergabe nachließ, spielten wir „petit bac“-Stadt Land Fluss, „lou-garou“-Werwolf und „action ou verite“-Wahrheit oder Pflicht. Ohne Hausaufgaben und Klausuren tat sich auch mehr Freizeit auf, was besonders bei den vielen Geburtstagen Feiern hieß, meist in alten Hallen von Bauernhöfen. Dort wurde mir der echte französische Rap nah gebracht und weitere allerdings digitale Spiele wie Insight und photo roulette. Leider wurde der Unterricht am letzten Tag, aufgrund von Abi-Streichen abgesagt und ich, sowie Amelie und ihre Klasse hatten keinen gebührenden Abschied, da die 12 Parallelklassen im lycee jedes Jahr neu gemischt werden. Dafür konnten wir dann doch noch einige Sonnentage genießen und Pool, Trampolin und Liegen ausnutzen. In meiner letzten Woche machte ich noch ein kleines Praktikum in einer Grundschule, wo ich ein deutsches Buch vorlas, den Schülern das Lied „Bruder Jakob“ beibrachte und versuchte mit meinem bisherigen Sprachwissen Grammatik-und Rechtschreibfragen zu beantworten. Die Kinder zu verstehen war teils eine Herausforderung doch auch dort waren Schüler sowie Lehrkräfte sehr offen, verständnisvoll und geduldig.

Gleichzeitig arbeiteten Amelie und ich fleißig an unserem Fotobuch und unterhielten uns Nächte lang bis zu den letzten gemeinsamen Stunden die wir an meinem Abfahrtstag noch hatten. Am meisten wurde mir dabei bewusst was für eine unglaubliche Beziehung da entstanden war und wie viel Lebenswillen und Hoffnung mir dadurch gegeben wurde. Ich bin sehr glücklich und überwältigt, diesen Traum umgesetzt zu haben und einige der besten Erinnerungen meines Lebens sowie mehr Selbstvertrauen und Eigenständigkeit mit mir tragen zu können. Tiefe Dankbarkeit empfinde ich gegenüber jenen die mir dies ermöglicht haben, meiner Familie für ihre grenzenlose Unterstützung und Liebe , den zuständigen Lehrern für ihr Engagement, meiner französischen Familie für ihre Wärme und Bemühtheit, der französischen Gesellschaft für ihre Freundlichkeit und Aufgeschlossenheit und zuletzt Amelie dafür dass sie mir ihre ehrlichste Persönlichkeit offenbarte, ein Teil ihrer Entwicklung mit mir teilte und mit ihrer bedingungslosen Freundschaft trotz Höhen und Tiefen auch einen beachtlichen Teil meines Lebens begleitete und prägte.

Kennenlernnachmittag

Bald geht es los für die neuen 5. Klassen am NEG. Als kleinen Vorgeschmack und ein erstes Beschnuppern trafen sich die neuen Schülerinnen und Schüler mit ihren Eltern schon vor den Ferien zum Kennenlernnachmittag. Vertrauensschüler und die zukünftigen Klassenleitungen waren natürlich auch dabei, so dass man am ersten Schultag direkt in einige bekannte Gesichter blicken kann. Die Schulgemeinschaft freut sich auf euch!