Exkursion nach Köln

Sterben, Tod und Trauer? Hoffnung über den Tod hinaus? Wie reagieren Menschen, wenn sie einen geliebten Menschen verlieren oder einem gar selbst ein schwerwiegendes Schicksal prognostiziert wird? Diese lebensnahen und teilweise sehr emotionalen Themen beschäftigten uns im katholischen Religionsunterricht der neunten Klassen in den letzten Wochen. In intensiven Auseinandersetzungen auch mit realen Beispielen wurde viel diskutiert, aber auch kreativ gearbeitet. Dabei machten wir uns auch mit den verschiedenen Traditionen, Jenseitsvorstellungen und Gebräuchen aus den Weltregionen vertraut. Zum Abschluss dieser Themenreihe planten die Schüler gemeinsam eine Expedition nach Köln zu einer Mitmachausstellung, die am 23. März in die Tat umgesetzt wurde.

Mit Bus und Bahn machten wir uns gemeinsam mit Frau Lonny-Platzbecker und Frau Lagers als Begleitung auf den Weg zur CRUX-Jugendkirche nach Köln. Sobald alle das Hauptbahnhofgebäude verlassen hatten, standen wir dem Wahrzeichen Kölns auch schon direkt gegenüber. 157,22 m hoch, 775 Jahre alt und bescheidene ca. 300.000 Tonnen schwer: der Kölner Dom. Nach einer kurzen Lagebesprechung und Info zur gotischen Kathedrale unseres Erzbistums Köln war es endlich soweit: wir erkundeten selbstständig das Innere des Doms mit seinen beeindruckenden Glasfenstern, Kunstwerken und dem weltberühmten goldenen Schrein mit den Reliquien der Heiligen Drei Könige, die jedes Jahr von über sechs Millionen Menschen besucht werden.

Immer noch fasziniert von den gewonnenen Eindrücken lief die Gruppe gemeinsam Richtung Westen mit nur einem Ziel; die Hohenzollernbrücke mit den unzähligen Liebesschlössern. Nach einem kurzen Foto- und Essensstopp ging es auch schon weiter zu unserem eigentlichen Ziel.

Die PAX-Jugendkirche „St. Johann Baptist“, ein modern restauriertes Kirchengebäude mit einem eigenen Café im Kirchturm, bietet zurzeit eine Mitmach-Ausstellung zum Thema „Leben, Tod und Auferstehung“. Es gibt viele spannende und interaktive Wege sich mit dem Thema nochmal auf interessante Weise auseinanderzusetzen. An einer Station konnte man sich in einen Sarg legen. Klingt unheimlich? Falsch; es war überraschend bequem und natürlich eine sehr eindringliche Erfahrung – besonders, wenn man bei geschlossenem Deckel einen Moment lang im völligen Dunkel liegt. Ein paar Stationen weiter beschrieben wir Holzlöffel mit Sachen, die wir erreichen wollen, bevor wir sozusagen den Löffel abgeben. Dazu schauten wir uns vorab einen Ausschnitt aus dem Film „Das Beste kommt zum Schluss“ an. Da die Trauer ein weiteres zentrales Thema der Ausstellung war, konnte wir an manchen Stationen auch Kerzen anzünden oder Briefe oder Gedenkkarten schreiben, die wir schließlich in eine Urne hineinlegen konnten. Eine beliebte Station war außerdem das Memory des Lebens, bei dem es darum ging, den wahren Wert des Lebens zu erkennen. Im Raum stand auch ein Regal mit bunten Gegenständen, die verschiedene Lebensstationen repräsentierten, weshalb nicht selten ein Fußball durch den Kirchraum rollte. Die Hoffnungsperspektive wurde insbesondere durch die Stationen zur Auferstehung, an der wir u.a. Samen pflanzen konnten, und durch den ergreifenden Philipp Mickenbecker gewidmeten REAL LIFE Song von O’Bros.

Nach diesem Programmpunkt hätten wir doch eigentlich erschöpft sein sollen oder? Ganz im Gegenteil, denn im Anschluss folgte die lang ersehnte freie Zeit, in der wir uns in Kleingruppen in der Kölner Innenstadt bewegen konnten. Und was macht man, wenn man schon mal in Köln ist? Richtig, Shoppen! Nachdem sich alle wieder am Treffpunkt eingefunden hatten, ging es mit dem Zug wieder zurück. Eine erlebnisreiche und lohnenswerte Exkursion in froher Stimmung – trotz des ernsten Themas.

(Lena Rönsch, 9. Klasse)