Schule aus- und dann?
Das Nikolaus-Ehlen-Gymnasium wird als stadtweit erstes Gymnasium mit dem Berufswahlsiegel NRW ausgezeichnet
Bei einem Dschungel aus über 22.000 Studiengängen und knapp 330 verschiedenen Ausbildungsberufen stehen viele Schulabgänger vor der Qual der Wahl- was kann ich machen, was möchte ich machen und wie finde ich beides heraus?
Das Nikolaus-Ehlen-Gymnasium in Velbert wurde in der vergangenen Woche für seinen überzeugenden Ansatz der Beantwortung genau dieser Frage mit dem Berufswahlsiegel NRW ausgezeichnet. Bei diesem unabhängigen Gremium bestehend aus Mitgliedern aller Berufsfeldern handelt es sich um eine detaillierte Qualitätseinschätzung, die Schulen in ganz NRW anhand fester Kriterien beurteilt. Die Schulen bewerben sich zunächst schriftlich und gelangen bei Erfüllung der grundsätzlichen Rahmenbedingungen in eine zweite Testphase, für die ein Audit in der Schule mit einer qualifizierten Jury vorgesehen ist. Befragt werden nicht nur die Schülerinnen und Schüler aller Altersstufen, sondern auch Eltern, Lehrerinnen und Lehrer sowie Partnerunternehmen der Schulen. Das NEG erfülle hierbei ,,mehr, als die Standardelemente der Studien- und Berufsorientierung vorgeben‘‘; so heißt es in der offiziellen Beurteilung.

Schüler am NEG erhalten schon seit einigen Jahren immer wieder im Rahmen der Landesiniative ,,kein Abschluss ohne Anschluss‘‘ die Möglichkeit zur Berufsfelderkundung und jeder Jahrgang wird durch wiederholte Workshops und Praktika individuell auf die Berufsfindung vorbereitet. Ergänzend führt das NEG zahlreiche weitere Maßnahmen (Praktika, Unitage, etc.) durch, um das vorgegebene Programm zu erweitern. Auch hierzu äußert sich die Stellungnahme des Qualitätssiegels positiv, das NEG definiere ,,Berufsorientierung als langfristigen Prozess und festen Bestandteil‘‘. Auch wird die ,,Einbindung außerschulischer Akteure‘‘ gelobt:
Dazu zählen unter anderem die mittlerweile sieben Kooperationen mit Betrieben und Ausbildern, darunter das Unternehmen Witte, die Sparkasse HRV, die Bundesagentur für Arbeit und der in Velbert ansässige Bauernhof Gut Hixholz. Zudem ermöglichen Partnerschaften mit Bildungspartner NRW, der Ruhruniversität Bochum und auch dem Campus Velbert Heiligenhaus (Hochschule Bochum) eine Kontaktstelle zu den zahlreichen universitären Bildungsmöglichkeiten. Gerade dieser ,,ergebnisoffene‘‘ Ansatz zählt laut der Auswertung zu den überzeugendsten Argumenten. So werden die Schülerinnen und Schüler nicht ausschließlich in Richtung einer rein-akademischen Karriere beraten, sondern können basiert auf ihren tatsächlichen Interessen und Begabungen den Beruf finden, der am besten zu ihnen passt.
Bekannt wurde das NEG bereits in der Vergangenheit für die Einführung des Pädagogiksystems Dalton, das den Schülerinnen und Schüler zu einem Drittel der Unterrichtszeit eine freie Arbeit ermöglicht. Im Hinblick auf die Berufsbildung lobt das Auditteam, inwieweit die Schule damit selbst im Kernlernplan Aspekte wie ,,Eigenständigkeit und Verantwortungsbewusstsein‘‘ fördere- also wichtige Eigenschaften beim Eintritt in die Berufswelt. Auch die Schülerinnen und Schüler selbst loben den Umgang ihrer Schule und bewerten diesen laut der Auswertung mit den Noten 1-2.

Mit der Auszeichnung wird das durchdachte und umfassende Konzept hinter der Berufsfindung am NEG gewürdigt- und gleichermaßen der Anspruch erhoben, die Angebote noch weiter auszubauen. Erst 2027 wird eine Rezertifizierung notwendig.
Aber bereits in der nächsten Zeit werden neue Projekte im Rahmen der Berufsorientierung in Angriff genommen. Am 3. Juli wird der Kooperationsvertrag mit der Uni Wuppertal unterschrieben und der Besuch der „Vocatium-Messe“ ist für das nächste Schuljahr bereits eingeplant.